Künstlerische Intuition

Drei Beispiele von Intuition: E.A. Poe, Gerd Bauer und Del Rey

Altbekannt ist die Geschichte um Edgar Allan Poes Story "Der Mord in der Rue Morgue", in dem er einen Mordfall verarbeitet hat, von dem ihm Charles Baudelaire berichtet hatte. Poe hat den Fall quasi aus der Ferne gelöst, hätte sich aber sicherlich gegen das Wort "Intuition" gesträubt, sondern vielmehr auf seine geistigen Kräfte verwiesen.

Obwohl... Kürzlich lief "From Hell", ein Film um Jack the Ripper, in dem der Komissar unter Einfluß von Absinth und/oder Laudanum (Opiumtinktur; der Mitarbeiter zum Komissar: "Sie waren wohl schon wieder auf dem Weg des Drachen?") recht realitätsnahe Visionen der Morde hatte. Das spielte um 1889, während Poe 1849 gestorben ist - durchaus erfahren im Umgang mit diesen beiden Drogen.

Im Nürnberger Raum gab es in den Achtzigern eine Reihe von Piratensendern, die verzweifelt von den Ordnungshütern gesucht wurden. Das veranlaßte Gerd Bauer zu einem damals im Plärrer erschienenen Cartoon, wo die Polizei den Boden absucht, während man die Antenne aus einem am Baum hängenden Vogelhäuschen funken sieht. Den Senderbetreibern ist die Kinnlade heruntergefallen: genauso war´s.

Die Tage habe ich einen SF-Band mit Stories (*) von Lester Del Rey gelesen. Frederik Pohl schreibt in der Einleitung:

Nun, es gibt einen Roman von Lester Del Rey, betitelt "Raketen-Jockey", den er unter dem Pseudonym Philip St. John schrieb. Er wurde 1951 veröffentlicht.
Das Raumfahrtprogramm hatte kaum begonnen, als er diesen Roman schrieb, und Commander Neil Armstrong, der einige Jahre später jenen ersten großen Schritt im Namen der Menschheit tun sollte, war damals nur ein Navy-Pilot unter vielen [...]
Viele Science - Fiction - Storys haben künftige Ereignisse vorweggenommen, aber wenige waren so unheimlich genau, sogar bezüglich der Namen, wie dieser Anfangssatz: "Das erste Raumschiff landete auf dem Mond, und Commander Armstrong stieg aus."


(*) Playboy SF: Die besten Stories von Lester Del Rey; bei Moewig Nr. 6707